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Ein neues Kapitel

Tja, wir bekommen ein Baby. Da steht's. Schwarz auf weiß.

Erst auf dem Schwangerschaftstest im September 2019, dann als kleines Häufchen auf dem Ultraschall.

 

Schwangerschafts-Apps werden geladen, Websiten durchforstet, alles, was es an Infos gibt, aufgesaugt.

In der 6. Woche beginnt die Übelkeit.

Und gleichzeitig eine dicke Erkältung. SO habe ich mir die freudige erste Zeit definitiv nicht vorgestellt.

Aber -toitoitoi, es soll bisher die einzige Erkältung gewesen sein, den Winter über hat sich mein Immunsystem erfolgreich gegen jeden Virus gewehrt.

Die ersten Wochen ist man übrigens tierisch aufgeregt.

Da die ersten 3 Monate alle lebenswichtigen Organe angelegt werden, sind diese Wochen besonders kritisch - geht hier irgendwas schief, kann die Schwangerschaft abbrechen. Daher werden einem überall die obligatorischen 12 Wochen nahegelegt, bis man von der Schwangerschaft berichtet.

Aber Theorie und Praxis sind da weeeit auseinander.
Gerade wenn einem permanent schlecht ist, man plötzlich wieder frühstückt und koffeeinfreien Kaffee trinkt und hofft, dass den Kollegen nichts auffällt. 
Zum Beispiel, dass ich seit Woche 7 nur noch Leggings trage. Wo ich ansonsten eigentlich täglich Jeans getragen habe.

Aber siehe da: niemandem fällt etwas auf.

Jeden Tag wird die App geöffnet, um das simulierte 3D-Modell anzuschauen und neue Infos durchzulesen.

Der Embryo ist so groß wie ein Zuckerstreusel. Oder eine Ameise! (Auf dem 3D-Modell sieht's eher aus wie ein verunglückter Dinosaurier...egal!)

Dann in der 9. Woche der erste "richtige" Ultraschall.

Da ist das Gummibärchen. Ärmchen und Beinchen sind erkennbar, aus dem kleinen Zellhäufchen ist ein etwas über 2cm großer Embryo geworden. Das Herz kann man bereits schlagen sehen. Irgendwie unwirklich und faszinierend zugleich. Denn äußerlich ist natürlich noch nichts zu sehen, geschweige denn zu spüren. (Außer der Übelkeit. "Wenn Ihnen übel ist, machen die Hormone genau das, was sie sollen!" Schwacher Trost. :D)

12 Wochen gehen schleppend langsam vorbei. 

Dann folgt...Leerlauf. Alle wissen's, die große Aufregung ist vorbei.

Nein, wir wissen noch nicht, was es wird.

Ja, mir ist immer noch übel.

Ja, ich bin wirklich schwanger, nicht nur dick.

Weil mein Bauch selbst jetzt, im 7. Monat im sitzen nicht soo auffällig riesig ist, vermeide ich unangenehme Situationen übrigens gern, wenn ich Leute zum ersten Mal treffe, indem ich relativ am Anfang von Gesprächen schonmal einwerfe, dass ich schwanger bin. Ich kenne es, wenn man Frauen sieht, die nicht offensichtlich eine riesen Kugel vor sich her schieben und man sich fragt - ist sie schwanger? Um das zu umgehen, falle ich dann direkt mal mit der Tür ins Haus und kläre auf :D 
Gerade bei Baby- oder Babybauchshootings habe ich so auch direkt ein Gesprächsthema ;)

Irgendwann sind 16 Wochen rum, 20 Wochen.. und die Übelkeit bleibt. Ich lerne, damit zu leben, man weiß schließlich, wofür man's macht.

 

 

 

Zwergi im 6. Monat ♥
Zwergi im 6. Monat ♥

Irgendwann eröffnet mir meine Hebamme: "Kein Wunder, dass dir immer schlecht ist bei dem niedrigen Blutdruck!"
Stimmt, 95/60 ist offiziell sogar für Nicht-Schwangere recht niedrig :D

Nun gut, allzu lange habe ich ja auch nicht mehr.

Mittlerweile nähern wir uns nämlich dem 8. Monat. 26. Woche (dafür musste ich nachgucken - die Zeit rast und mittlerweile schaue ich nicht mehr jeden Tag in die App.) und damit rückt auch das dritte Trimester näher.

Die letzten drei Monate, bevor der kleine Zwerg bei uns einzieht.

Ob jetzt Nestbautrieb oder meine allgemeine Vorliebe für Deko und Einrichten: in den letzten Wochen habe ich unfassbar viel für das Kinderzimmer gekauft.

Das kam sehr zum Leidwesen unserer Paketboten und Nachbarn alles in einzelnen Lieferungen und im Flur und im Kinderzimmer stapelten sich die Kartons. 

Da wir nämlich noch einen neuen Boden verlegen und 2 Wände streichen wollen, muss sowieso alles einmal aus dem Zimmer. Deshalb wird bisher nur gestapelt und nicht ausgepackt.

In der Zwischenzeit standen auch Zweittrimester-Ultraschall im Dezember und die Feindiagnostik im Januar auf dem Plan.

Alles paletti mit dem Zwerg, er wächst und gedeiht (im Januar 30cm. DREISSIG! Wann ist das nochmal passiert?)
und alles ist in bester Ordnung.

Im Februar steht der Zucker-Test an, irgendwann im März nochmal ein Ultraschall und dann steht auch schon mein letzter Arbeitstag im Kalender.

Mit Urlaub und Überstunden habe ich nämlich vor dem Stichtag noch ganze 2 Monate "frei" ;-)

 

Übrigens habe ich zum Glück ansonsten überhaupt keine Beschwerden. Von Gelüsten, Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel, Sodbrennen, Wassereinlagerungen und Co bin ich bisher vollkommen verschont geblieben.

Es gibt keine emotionalen Schwangerschafts-Zusammenbrüche, nicht mal wöchentlich schön inszenierte Bauch-Updates.
(Wann zur Hölle haben die Frauen Zeit für sowas? Entweder bin ich so spät zuhause, dass ich nicht mehr fotogen aussehe, mich durch die Übelkeit eh nicht in der Lage fühle oder ich vergesse schlicht und einfach mal wieder ein Foto vom Bauch zu machen. :D)

 

Wie geht's nun aber mit der Fotografie weiter?
Hochzeiten werde ich dieses Jahr (bis auf eine bereits lang geplante Ausnahme) keine begleiten. Da sich einfach nicht vorhersehen lässt, wie es sich mit Kind lebt, kann ich keine ganzen oder halben Tage verplanen, an denen ich nicht zuhause bin.

Kleine Shootings mache ich natürlich trotzdem noch. Familien-, Baby- und Babybauchshootings dauern grundsätzlich nie besonders lang und da kann ich den Zwerg sogar noch perfekt mit einpacken ;-)

Hierfür sind Anfragen deshalb weiterhin möglich und gern gesehen :)

Durch die Elternzeit kann ich dann sogar vormittags Termine machen - besser geht's doch gar nicht ;-)

Soweit also von mir das Lebenszeichen.

Lasst es euch gut gehen ♥

 

Mandy

Foto: Jennifer Többen Photography
Foto: Jennifer Többen Photography

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